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Im Rahmen unserer Halbjahresumfrage 2025 haben wir, der Bund der Selbständigen Baden-Württemberg e.V. (BDS) erneut die Stimmungslage unter Selbständigen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in unserem Verband abgefragt. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild: Während viele Unternehmen ihre aktuelle Lage noch als stabil bewerten, trüben sich die Erwartungen für die kommenden Monate deutlich, dennoch sind sie optimistischer als im vergangenen Jahr.

 

Geschäftslage: Stabil, aber nicht optimistisch

Rund 79 % der Befragten schätzen ihre derzeitige Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“ ein. Gleichzeitig erwarten jedoch nur knapp 20 % eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten, während fast ebenso viele (17,7 %) mit einer Verschlechterung rechnen.
Bei den Investitionen zeichnet sich ein ähnliches Bild: Zwar will etwa jedes fünfte Unternehmen (19,6 %) steigende Investitionen tätigen, jedoch plant auch rund ein Drittel (30 %) mit einem Rückgang der von ihnen getätigten Investitionen.

 

Fachkräftemangel und Bürokratie als größte Sorgen

Die größte Herausforderung für Unternehmen bleibt die Bürokratie. Zwei Drittel der Befragten (66,7 %) nannten sie als eines ihrer drängendsten Probleme.
Auch steigende Lohnkosten (32,7 %) Fachkräftesicherung und Gewinnung (32,7 %) bereiten vielen Sorge. Häufige Gründe dafür: fehlende Bewerbungen, unzureichende Fachkenntnisse und überzogene Gehaltsforderungen.

 

Bildungslücke bei Auszubildenden

Viele Unternehmer im BDS-BW bilden bzw. wollen momentan ausbilden – dennoch bleibt auch hier der Nachwuchs aus: Fast 40 % der Betriebe haben Probleme, geeignete Auszubildende zu finden. Hauptgründe sind auch hier der Mangel an Bewerbern, die fehlenden Qualifikationen, mangelnde Sprachkenntnisse oder unzureichende Bewerbungsunterlagen.

 

Kritik an Politik und Bürokratie

Die wirtschaftspolitische Lage wird kritisch gesehen: 58 % unserer Unternehmer bewerten die derzeitige wirtschaftliche Lage Deutschlands als schlecht. Auch der Bürokratieabbau kommt schlecht weg: Fast 80 % der Teilnehmenden bewerten die Anstrengungen der Politik in diesem Bereich als „schlecht“ oder „sehr schlecht“. Besonders im Bereich Standortpolitik wünschen sich viele eine klarere Ausrichtung und spürbare Entlastungen, für die wirtschaftlichen Akteure.

 

Koalitionsvertrag und Regierung: Vorsichtiger Optimismus

Nach dem Regierungswechsel im Mai 2025 mit Friedrich Merz als neuem Bundeskanzler zeigen sich 50 % unserer Mitglieder zumindest „zuversichtlich“, was die neue Legislaturperiode betrifft. Der Koalitionsvertrag wird jedoch überwiegend neutral bis kritisch bewertet – nur 22 % äußerten sich „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“.

Die aktuelle Entscheidung des Koalitionsausschusses, die Stromsteuer für die meisten BDS-Betriebe nicht zu senken, kritisieren die BDS-Präsidenten dennoch scharf und sehen in dem Vorgehen eine große Gefahr, das zarte Pflänzlein der Zuversicht zu zertreten. „Das Signal, das von dieser Entscheidung hervorgeht ist extrem gefährlich. Einmal mehr werden die kleinen Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe mit ihren Interessen hintenangestellt. Wir aber werden es nicht zulassen, dass Industrie und der überwiegenden Teil der Wirtschaftsunternehmen auseinanderdividiert werden. Wir alle sind die Wirtschaft! Wir erwarten zügig einen Zeitplan, wann alle Unternehmen und Privatleute mit weiteren Entlastungen rechnen können“, so die Präsidenten.

 

Forderung an die Politik: Bürokratie abbauen und Standort stärken

Der BDS-BW stellt fest: Selbständige stehen unter massivem Druck bringen aber der neuen Bundesregierung ihr Vertrauen entgegen. Es muss sich aber jetzt spürbar für alle etwas ändern, Die Bürokratie lähmt, der Fachkräftemangel verschärft sich, Energiepreise und Regulierungen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit.
Wir fordern: einen konsequenten Abbau bürokratischer Hürden, gezielte Qualifizierungsangebote und eine praxisnahe Zuwanderungspolitik. Energie muss bezahlbarer werden – für Betriebe wie für Bürger. Mindestlohnerhöhungen dürfen kleine Unternehmen nicht überfordern. Die Digitalisierung der Verwaltung muss endlich spürbare Fortschritte bringen.
Kleine und mittelständige Unternehmer brauchen keine Ankündigungen oder inhaltslose Kampagnen mehr, sondern konkrete Entlastungen – sofort!

Der Beitrag BDS-BW Stimmungsbarometer 2025: Skeptisch aber dennoch optimistischer erschien zuerst auf Bund der Selbständigen Baden-Württemberg e.V..

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